STADTFORUM: LEITIDEEN UND PROJEKTANSÄTZE

„FOKUS ZUKUNFT – BAD HOMBURG 2030“ – das Stadtentwicklungskonzept geht in die konkrete Phase. Im dritten Stadtforum am 14. März im Kurhaus wurden Schlüsselräume sowie erste zentrale Projekte vorgestellt und mit den Bürgern diskutiert.

Nach Abschluss der „Erkundungsphase“ und dem Einstieg in die „Vertiefungsphase“ mit dem zweiten Stadtforum im Dezember 2017 – dort wurden Schwerpunkte und Zukunftsbilder diskutiert – standen im dritten Forum die ersten konkreten Projektansätze für ein Bad Homburg im Jahr 2030 auf der Agenda.

Information und Beteiligung
Oberbürgermeister Alexander W. Hetjes begrüßte die Gäste im großen Saal des Kurhauses und freute sich, dass viele der Bad Homburgerinnen und Bad Homburger bereits zum dritten Mal das öffentliche Forum besuchen. Durch Handzeichen fragten Oberbürgermeister Hetjes und Moderatorin Kristina Oldenburg vom begleitenden Büro KOKONSULT aus Frankfurt die anwesenden Teilnehmer nach Ihrer Herkunft ab. Dabei zeigte sich, dass unter den über 350 Gästen alle Stadtteile fast gleichwertig vertreten waren.
„Heute wird das Stadtentwicklungskonzept konkret und die ersten Leitideen und Projektvorschläge werden präsentiert. Diese sind aus den vielen tausend Meinungen, Ideen und Anregungen der Bürgerinnen und Bürger erarbeitet worden. Der Dialog mit Ihnen ist aber noch nicht beendet. Für die Stadt ist es wichtig, zu erfahren, wie Sie über mögliche Projekte und Maßnahmen denken. Was würden Sie unbedingt gerne umsetzen und angehen? Und was eher nicht? Was spricht für, was gegen Projekte? Die Gründe, warum sie so oder so denken möchten wir heute von Ihnen erfahren.“, so Hetjes.

Erhalten und Entwickeln
Auch Holger Heinze, Leiter des Fachbereichs Stadtplanung der Stadt Bad Homburg betonte, dass die Vorschläge und Maßnahmen des Stadtentwicklungskonzepts auf den Vorstellungen, Ideen und Diskussionen der Bürgerinnen und Bürger basierend entwickelt worden sind. „Es sind Ihre Ideen, die zu Maßnahmen geführt haben. Alles fließt in das Konzept ein. Bad Homburg 2030 ist eine Richtschnur zur Entwicklung unserer Stadt und basiert auf den Vorschlägen der Bürgerinnen und Bürger.“, so Heinze. „Prüfen Sie die Vorschläge und helfen Sie uns in die richtige Richtung zu gehen.“, ergänzt Heinze.

Leitideen und Projektansätze
Welche Projektansätze sind für ein Bad Homburg mit der Perspektive 2030 entwickelt worden? Welche Schlüsselräume wurden erarbeitet? Svenja Knuffke und Stefan Kornmann von AS+P aus Frankfurt stellen die Kernthemen vor.


Schlüsselraum 1 – West
Der „Schlüsselraum West“ befindet sich im Übergang zwischen Dornholzhausen und Kirdorf/Gartenfeld. Mit dem Umbau der PPR-Kreuzung ergeben sich ganz neue Chancen, die Stadtteile besser zu verbinden. Die Gestaltung eines attraktiven Ortseingangs einer attraktiven Mitte für Dornholzhausen wird möglich. Auch neuer Wohnraum im Westen Bad Homburgs ist Thema. Aufgewertete Freiräume und die weiterentwickelten Grünflächen im Kontext der landgräflichen Gartenlandschaft entlang der Tannenwaldallee bieten heutigen und künftigen Bewohnern neue Qualitäten.

Schlüsselraum 2 – Innenstadt
Im „Schlüsselraum Innenstadt“ treffen verschiedene Nutzungen aufeinander: Wohnen, Einkaufen, Arbeiten und Mobilität. Die Innenstadt bildet das Herz Bad Homburgs. Die Innenstadt ist Identifikationsort nach Innen und natürlich auch in die Region. Besonders wichtig sind hier Aufenthaltsqualität, eine attraktive Gestaltung sowie die Nutzbarkeit für Alle. Das Kurhaus ist der zentrale Knotenpunkt der Innenstadt und als Gebäude markant. Den Autoverkehr zugunsten von Radfahrern oder Fußgängern zu reduzieren hilft nicht nur dem Kurstadtstatus, sondern erlaubt eine neue Gestaltung von Verkehrsflächen in der Stadtmitte.

Schlüsselraum 3 – Stadtentrée
Im unmittelbaren Übergang zur Innenstadt befindet sich der „Schlüsselraum Stadtentrée“. Der Bereich ist vom Bahnhof und dem dahinter liegenden Gewerbegebiet geprägt. Mit der Nutzung von Brachflächen (z.B. Vickers-Areal oder Hochtaunusklinik) kann eine gute Dynamik für dieses Gebiet entstehen. Moderne Nutzungskonzepte - eine Verbindung von Wohnen und Arbeiten oder mehrgeschossige Häuser mit größerer Gebäudehöhe – können diesen Raum aufwerten. Das Ziel einer flächenschonenden Innenentwicklung in Bad Homburg kann so umgesetzt werden.

Schlüsselraum 4 – Südring
Steigende Mieten und ein überforderter Wohnungsmarkt sind Zeugnis der angespannten Wohnraumsituation in der „Metropolregion Rhein-Main“. Auch wenn Bad Homburg die Probleme der Region allein nicht lösen kann, muss es doch seiner regionalen Verantwortung nachkommen, müssen neue Wohnraumangebote auch für die Bad Homburger Bevölkerung bereitgestellt werden. Da Innenentwicklungen nur in begrenztem Umfang möglich sind, eröffnen Erweiterungen am Ortsrand mitunter eine Perspektive. Eine der wenigen Optionen in Bad Homburg ist neben dem Bornberg der Bereich in Richtung Südring. Die genaue Prüfung , insbesondere im Hinblick auf landschaftliche und klimatische Belange (z.B.. Frischluftschneisen) hat unbedingt zu erfolgen.

Schlüsselraum 5 – Nord
Der Bornberg ist eine mögliche Siedlungserweiterungsfläche für Bad Homburg. Aufgrund der bestehenden hohen Verkehrsbelastungen ist eine Bebauung des Bornbergs jedoch schwierig. Mit der Option einer neuen S-Bahn-Haltestelle „Steinkaut“ und der Chance, das Quartier als Modellquartier für autoarmes Wohnen zu entwickeln, werden nicht nur bestehende Straßen entlastet, sondern auch neue Mobilitätswege aufgezeigt. In räumlicher Nähe, sind die Einfamilien- und Villengebiete in Gonzenheim und am Hardtwald auf verträgliche Ergänzungspotenziale zu untersuchen, zum Beispiel auf neue Wohnnutzungen auch speziell für Senioren.

Schlüsselraum 6 – Ost
Ober-Erlenbach ist als räumlich eigenständiger Stadtteil vom übrigen Bad Homburg durch die A5 getrennt. Mit dem Wohngebiet Am Hühnerstein entsteht die aktuell nächste größere Siedlungsentwicklung Bad Homburgs. Die Möglichkeit einer verbesserten Anbindung an die Kernstadt ist zu prüfen. Aber auch die Ergänzung von Arbeitsplätzen durch eine Erweiterung des Gewerbegebiets Steinmühlstraße soll untersucht werden. Mit weiteren kleinen Umnutzungen und Erweiterungen am Ortsrand könnte sich der eigenständige Ort weiterhin behaupten und stabil für die Zukunft gestaltet werden.

Stadtweite Projekte
Einige Projekte lassen sich nicht einem einzigen Raum zuordnen, sondern sind für ganz Bad Homburg relevant und sollen dementsprechend auch im gesamtstädtischen Kontext betrachtet werden. Bei sozialen Angeboten, Bildung oder Sport wird eine möglichst breite Verteilung über alle Stadtteile und damit gute Erreichbarkeit angestrebt. Auch das kulturelle Angebot Bad Homburgs verfügt neben seinem Schwerpunkt in der Innenstadt über Angebote in den Stadtteilen. Besonders verkehrliche und landschaftliche Projekte sind für die gesamte Stadt wichtig. Mit der Weiterentwicklung des Radrouten- und ÖPNV-Netzes soll die Verbindungen der Stadtteile untereinander und mit der Innenstadt verbessert werden. Die Freiraumkorridore in der Stadt haben wichtige klimatische Funktionen – eine Zersiedelung und damit starke Zerschneidung sollte vermieden werden. Dies dient auch der Wohnqualität.


Die Bürgerinnen und Bürger fragen und bewerten
Bereits während des Vortrages von Svenja Knuffke und Stefan Kornmann bestand für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Publikum die Möglichkeit direkt Fragen zu Schlüsselräumen und Projektideen zu notieren. Dazu lagen Bleistifte und Kommentarkarten auf allen Sitzplätzen bereit. Und die Chance zu Rückfragen an die Planer wurde genutzt! Über 100 Fragen werden eingesammelt und durch Kristina Oldenburg, Martin Weghofer und Ulrich Pappenberger von KOKONSULT gebündelt.

Ein Auszug:
„Wo soll gebaut werden und wie hoch sollen Häuser in Bad überhaupt sein dürfen?“, „Wie wird Barrierefreiheit in der Stadt umgesetzt?“, „Kulturentwicklung muss alle Altersgruppen betreffen!“, „Wie wird die Sportentwicklung im Konzept beachtet?“, „Wie soll Rad- und Autoverkehr kombiniert werden und wie kann das im Alltag funktionieren?“, „Wie kann die Umsetzung der U2-Verlängerung realisiert werden?“. Alle Fragen aus dem Plenum werden im Nachgang zum Forum gebündelt und beantwortet. (mehr in Kürze auf dieser Webseite).

Ziel des dritten Stadtforums war es auch, dass Bürgerinnen und Bürger Bad Homburgs die Projektideen bewerten und kommentieren können. Das Foyer des Kurhauses wurde im Anschluss zum Parcours der Projektideen. „Daumen hoch“ oder „Daumen runter“: Welche Projekte favorisieren die Bürgerinnen und Bürger? An Stellwänden waren die Schlüsselräume mit den zentralen Maßnahmen aufgezeigt. Mit Hilfe von Kommentarzetteln konnten Bewertungen notiert werden.

...und der Dialog geht weiter. Ab dem 29.03 online. Mehr Informationen: hier

ECKDATEN


Wann? 
14.03.2018, 19 Uhr


Wo? 
Kurhaus Bad Homburg


DOWNLOADS


Präsentation 3. Stadtforum (PDF)


Einladung zum 3. Stadtforum (PDF)